Nicht alle was neu ist, ist gut.
Und nicht alles was gut ist, ist neu.

Mit voreiligen Lobpreisungen „neuer“ Methoden und Techniken sollte man vorsichtig sein.
Schamanentum und Scharlatanentum ist mit der Medizin von Anbeginn weg verbunden.
Der Magier – Wunderheiler - und Medizinmann entsprang ursprünglich nicht der Vernunft, sondern der Irrationalität.

Mag sein, dass gewisse Kollegen selber an den Unsinn glauben, den Sie über gewisse Verfahren erzählen und anbieten. Oftmals geht es aber nur um Gier und damit Selbstbereicherung auf Kosten der Patienten. Und oft dauert es Jahre bis Jahrzehnte bis eine Methode objektiv auf ihre Güte beurteilt werden kann, wovon viele unseriöse Anbieter profitieren.

Die Gründe für kontroverse Aussagen sind mannigfaltig, wie nachfolgend ersichtlich.

„1. Zum einen besagen Kurzresultate von 1 – 2 Jahren herzlich wenig über die Güte und Nachhaltigkeit von Methoden aus, sollten doch wenn immer möglich operative Eingriffe ein Leben lang halten und auch bei Implantaten wünschte man sich dasselbe. Fast jedes Kunststoffimplantat vermag 2 Jahre ohne Wesentliche Oxidationsprozesse und Abriebserscheinungen (engl. wear) zu überleben. Danach beginnen jedoch die Probleme und dies gilt ausnahmslos für alle zur Zeit angewandten Kunsstoffprodukte.

Dabei gibt es Materialien unter Anwendung bestimmter Techniken, die eine Lebenszeitspanne zu umfassen vermögen.
Dieses Ziel haben wir v.a. im Bereich der „neuen Stabilisationsverfahren“ an unseren Instituten erreicht.
Lifetimegarantie ist kein reines Wunschdenken mehr.

Hier ein Beispiel anhand der  SPECT Aufnahme 12 Jahre nach erfolgter Operation. 
Die Situation ist absolut stabil, der Patient ist in keiner seiner Tätigkeiten eingeschränkt und vollumfänglich als Koch arbeitsfähig.

PLIF Verfahren L5- S1

PET und SPECT Untersuchungen haben gezeigt, dass nach 4- 7 Jahren eine vollständige Stabilität ohne jegliche Aktivitätsvermehrung  in beinah allen Fällen eintritt. Einbau und Umbauprozesse finden keine mehr statt, respektive entsprechen jenen normaler Alterung.


„2. Es fehlten bisher  die geeigneten Verfahren um exakte wissenschaftliche Aussagen zu machen.
Weder die Politik, noch die Versicherer, noch Aerzte- und Fachgesellschaften verfügen über verlässliche Outcomeresultate in der Wirbelsäulenchirurgie.

Insbesondere die Radiologie und Nuklearmedizin verhilft hier zur Klärung.

Ich habe den Begriff „neu„ bewusst in Klammern gesetzt, weil der Terminus „neu“ oft gar nicht zutrifft.

Wie die kurze Aufzählung zeigt, gibt es wenig wirklich Neues:

1971 bereits damals verwendete man Mikroskope für die WS-Chirurgie; wie jede Medaille haben auch Mikroskope zwei Seiten, will heissen Vor- und Nachteile.
1973 begann Hjikata mit perkutaner Chirurgie (Kanülen wurden durch die Haut = percutan zum         gewünschten Ort der Operation vorgeschoben)
1976 wurde dieses Verfahren  von Kambin in den USA eingeführt.
1979 durch Schreiber Europa (Universitätsklinik Balgrist, Zürich) eingeführt
1976 etwas zur gleichen Zeit wurden die transpedunkulären Schrauben (Harrington / Roy Camille)    eingeführt
1983 entwickelte man erste Badscheibenprothesen (SBN- Charité)  für den     Lendenwirbelsäulenbereich; diese haben sich von Anbeginn weg nie durchgesetzt – und das tun sie auch heute noch weltweit nicht, im Gegenteil, die Absatzmärkte brechen regelrecht ein.
1992 erfolgten erste Entwicklungen von sogenannten Cages respektive Spacern.
Diese Entwicklung gehört zu den nachhaltigsten Entwicklungen der letzten 20 Jahre.
1994 habe ich diese Spacerimplantationstechnik  in einer Demoveranstaltung an der     Orthopädischen Universitätsklinik Balgrist erstmalig in der Schweiz präsentiert, die von Prof.Dr.med.J.Harms  (ehemaliger Chefarzt in Karlsbad-Langensteinbach, Dt.) entwickelt wurde. Diese Technik wurde weiterentwicklet sodass heutzutage verschiedene Varianten davon praktiziert werden.


Was hat sich im Verlauf der letzten 40 Jahre bewährt?

Wie zuvor erwähnt erlauben PET (CT-PET; MR PET),  SPECT und fMRI  und die 3 Tesla Scanner Verfahren  Wirksamkeit und Erfolg einzelner Verfahren  immer exakter zu beurteilen.

Dass wir im Gegensatz zu vielen anderen Instituten richtig lagen,wusste unsere Crew schon lange bevor man dies dank technologischem Fortschritt immer gründlicher zu objektivieren vermochte und zwar aufgrund klinischer Beobachtungsreihen über die letzten 20 Jahre.